Zwischen dem Pferdehof Lamcken und der Abzweigung „Am Lohhof“ säumt eine 420 m lange Allee aus Stieleichen, Rosskastanien, Roteichen, Bergahorn und Sommerlinden den Holthorster Weg in Leuchtenburg. Die Allee verbindet die wertvollen alten Waldbiotope im Friedehorstpark, in Vollers Busch und Lamckens Busch. Bis auf einige wahrscheinlich mehr als 100 Jahre alte Stieleichen am südlichen Ende der Allee sind die meisten Bäume der Allee ca. 50 Jahre alt und wurden 1979 nach einem schneereichen Winter gepflanzt, um zukünftig bei Schneeverwehungen und starkem Nebel den Verlauf der Straße über die weite Ackerfläche zu markieren. Die Allee verringert Windgeschwindigkeiten und damit die Bodenerosion auf den angrenzenden Ackerflächen und beeinflusst das lokale Mikroklima durch ihre Sauerstoffproduktion und Schattenwirkung, die zu einer Senkung der Tagestemperatur im Sommer führt. Wegen ihrer Baumartenvielfalt bietet sie einen wichtigen Lebensraum für viele Insekten, Vögel und Fledermäuse. Die Allee am Holthorster Weg hat wegen ihrer gliedernden und verbindenden Funktion und ihrer Vollständigkeit eine landschaftsprägende Funktion.
Allee K1/Leuchtenburger Straße
Den Ortsbereich von Löhnhorst schmückt diese homogene Allee aus insgesamt 66 Stieleichen, deren Alter auf 110 bis 200 Jahre geschätzt wird. Die 195 m lange Allee ist der letzte vollständig erhaltene Teil einer Allee, die wohl nach 1877, nachdem die Chaussee von Schwanewede nach St. Magnus (heute K1) fertiggestellt war, angepflanzt wurde. Die Kronen der Bäume gehen sowohl seitlich als auch über der Straße ineinander über, wodurch der Eindruck eines hohen, grünen Tunnels entsteht. Die alten Eichenbäume mit ihren tiefen Furchen in der Rinde und dem starken Efeubewuchs sind ein besonders wertvoller Lebensraum für Insekten, Vögel, Fledermäuse und andere kleine Tiere. Mit ihren Blättern filtern die Alleebäume Feinstaub aus der Luft. und nehmen im Zug der Photosynthese CO2 auf. Damit sind sie in Zeiten des Klimawandels als CO2-Speicher nicht zu vernachlässigen. Auf Grund ihrer Vollständigkeit, ihres Alters, ihrer Homogenität und ihrer majestätischen Wirkung zwischen den Bauernhäusern ist sie als ortsbildprägend einzustufen.
Zum Friedhof „Am Spreeken“ der St. Johannisgemeinde Schwanewede führt eine würdevolle 280 m lange Allee aus 28 älteren roten und 29 jüngeren grünen Spitz-Ahornbäumen. 1988, zur Eröffnung des Friedhofs, wurde die Allee in gleichmäßigem, wechselständigem Rhythmus angepflanzt und zwar im Wechsel von roten Spitz-Ahornbäumen und weißblühenden Kastanien. Die roten Spitz-Ahornbäume setzen sich in das Friedhofsgelände hinein fort und begleiten auch als Baumreihe den Fahrweg Am Spreeken vom Friedhof zur Straße Am Damm. Nach ca. 20 Jahren befiel ein Bakterium die Kastanienbäume und viele starben in Folge davon ab. Um das weitere Ausbreiten des Bakteriums zu vermeiden, ließ die Gemeinde alle Rosskastanienbäume fällen und ersetzte sie durch grüne Spitz-Ahornbäume, um den Farbwechsel innerhalb der zum Friedhof führenden Allee zu erhalten. Die Ahornallee strukturiert die weite agrarwirtschaftlich genutzt Fläche und verbindet weithin sichtbar den Friedhof mit der Meyenburger Straße. Durch ihre Geschlossenheit und den auffälligen Wechsel zwischen grünem und rotem Spitz-Ahorn ist die Allee als ortsbild- und landschaftsprägend anzusehen.
Unerwartet trifft man von Meyenburg auf der Straße Am Klingenberg kommend kurz nach der Überquerung der A27 auf eine Allee aus insgesamt 69 Holländischen Linden. Die Bäume begleiten die Straße durch einen ca. 300 m langen Hohlweg bis zum Großkämper Damm. Der Hohlweg entstand in den 1970er Jahren in Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn, um die Verbindung vom intensiv landwirtschaftlich genutzten Rutenhof nach Meyenburg weiter zu ermöglichen. Die Linden wurden nach der Fertigstellung, möglicherweise in den 1980er Jahren gepflanzt. Die Linden stehen nicht direkt an der Strasse sondern am Fuß der Hohlwegabhänge. Das lässt vermuten, dass sie hier als Tiefwurzler angepflanzt wurden, um den Hang zu festigen. Im eher eintönigen Nadelwaldgebiet des Kleinen Rutenberges bilden die Linden eine ökologische Nische. Ihre Blüten sind Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln, ihre Kronen, Äste und Stämme bieten unterschiedlichsten Tierarten einen Lebensraum, den sie in den Nadelgehölzen nicht finden.